Titelbild: links: Dornengekröntes Haupt-Christi (aus der 2. Kreuzwegstation des Moosburger St.-Kastulus-Münsters); rechts: die Verhöhnung Christi (Auszug aus dem Fastentuch der Peterskirche in München).
O Haupt voll Blut und Wunden | ||||
1. | O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron', o Haupt, sonst schön gekrönet mit höchster Ehr' und Zier', jetzt aber frech verhöhnet, gegrüßet seist du mir. |
5. | Ich will hier bei dir stehen; verachte mich doch nicht. Von dir will ich nicht gehen, wenn dir dein Herze bricht. Wenn dein Haupt wird erblassen im letzten Todesstoß, alsdann will ich dich fassen in meinen Arm und Schoß. |
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2. | Du edles Angesichte, davor sonst schrickt und scheut das große Weltgewichte, wie bist du so bespeit, wie bist du so erbleichet, wer hat dein Augenlicht, dem sonst kein Licht nicht gleichet, so schöndlich zugericht'? |
6. | Ich danke dir von Herzen, o Jesu, liebster Freund, für deines Todes Schmerzen, da du's so gut gemeint. Ach gib, dass ich mich halte zu dir und deiner Treu und, wenn ich einst erkalte, in dir mein Ende sei. |
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3. | Die Farbe deiner Wangen, der roten Lippen Pracht ist hin und ganz vergangen; des blassen Todes Macht hat alles hingenommen, hat alles hingerafft; und so bist du gekommen von eines Leibes Kraft. |
7. | Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir. Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür. Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein. |
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4. | Was du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich, ich hab' es verschuldet, was du getragen hast. Schau her, hier steh' ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad'. |
8. | Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod, und lass mich sehn dein Bilde in deiner Kreuzesnot. Da will ich nach dir blicken, da will ich glaubensvoll dich fest an mein Herz drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl. |
Das Lied steht im dritten Kirchenton, Phrygisch-authentisch, phrygisch, weil es die Tonleiter vom Grundton e beginnend ohne Vorzeichen bis zu e' verwendet, authentisch deswegen, weil es höchstens um einen Ton, also um den Leitton, den Grundton unterschreitet.