Die Kindpriesterin von Manduria

Ein Video über die Seherin Debora und den Ort Manduria

Aufruhr in der Kirche

Ab Minute 2:42 heißt es im obigen Film:

"Nach einigen Monaten wählt Maria für ihre Erscheinungen die Gemeindekirche und andere geweihte Orte, aus denen Debora später verjagt wird."

 

Und ab Minute 2:48 sieht man, wie Debora, offenbar geführt von einer Erscheinung, die Kirchenbank verlässt, leicht nach vorne marschiert, sich fast zu Boden wirft und ihrer Vision entgegenstarrt. Sie erregt dabei starkes Aufsehen und stört das Gottesdienstgeschehen gewaltig. Das düfte wohl auch der Grund darür sein, warum sie aus geweihten Orten verjagt wurde und warum gewisse Priester ihr die heilige Kommunion verweigern (ab Minute 14:56; siehe hierzu auch noch den Abschnitt "Die Priesterin . . .").

 

Eine echte Muttergottes würde sich doch nicht durch das Stören eines Gottesdienstes wichtig machen. Zudem dürfte die Gottesmutter schon deswegen kaum in einer Kirche erscheinen, weil sie da nicht zu den Sehern sprechen könnte. Sie würde ja sonst in einer Kirche Ansprachen halten, eine Aufgabe, die den Priestern überlassen ist und die sie nicht übernehmen würde, möchte sie doch allen Frauen ein Vorbild sein.

Die Priesterin unter dem Titel "Jungfrau der Eucharistie"

Die angebliche Gottesmutter erscheint ja in Manduria auch unter dem Titel "Jungfrau der Eucharistie". Das linksstehende Bild zeigt zwar die Eucharistie in Form einer strahlenden Hostie, doch nimmt hier nicht die Jungfrau die Stelle des Priesters ein? Wie auch die Beschreibung im Video ab Minute 17:33 bestätigt, hält sie die Hände wie eine Patene unter der Hostie, agiert also wie ein Priester und redet so dem Frauenpriestertum das Wort!

 

Zudem vermittelt sie in diesem Bild auch den Eindruck einer Kommunionspenderin. Und im Video heißt es ab Minute 14:46: "Die heilige Jungfrau, die sich hier auch als Mutter der Eucharistie vorstellt, bringt zum großen Erstaunen der anwesenden Personen Debora die Kommunion, wenn gewisse Priester sie ihr verweigern." Sehen tut man im Film nichts, außer dass Debora ihre Zunge herausstreckt. Ich vermute dennoch eine dämonische Vision dahinter.

Gnaden durch Einreiben des Gesichts mit Dreck und Letten

Ab Minute 29 beginnt die Sache mit dem Reinigungsakt durch Erde dieses "heiligen" Ortes. Zunächst folgt ein Gebet zur Reinigung von Herz und Seele mit dieser Erde. Ab Minute 29:52 wird beschrieben, wie die sog. "Schale der Reinigung", die Jesus angeblich haben will, funktioniert: "Die Menschen bringen diese Erde auf ihr Gesicht, machen das Kreuzzeichen und bitten dabei um die Vergebung ihrer Sünden."

Sowas könnte von Freikirchlern stammen; Beichten wird hier nämlich nicht verlangt.

Doch es wird noch schmuddeliger. Die Frauenstimme verspricht nämlich noch Folgendes:

"Wenn das Herz der Menschen gut und wohlgesinnt ist, wird Wasser aus dem Boden quellen, das zusammen mit der Erde Schlamm bildet. Meine Tochter, bezeichne dich mit der Erde. Ich wünsche, dass du dein Gesicht damit einreibst. Wer das tut, wird zu der Zeit, die mein Sohn festgelegt hat, große Gnaden empfangen."

Um es zusammenzufassen: Der Mensch soll mit Schlamm, mit Dreck und Letten also, sein Gesicht beschmieren. Es mutet an, als soller er sich im Schlamm suhlen wie eine Sau.

Das Blut an den Augen der angeblichen Gottesmutter

Ab Minute 11:29 spricht angeblich Jesus so: "Welch ein Leiden verursachen mir meine Wunden! Schaut auf mein Blut und das meiner Mutter, das für euch alle vergossen wird."

Hier wird nun das Blut (?) Mariä zum Erlöserblut Christi gemacht und damit Maria in die Rolle Jesu gedrängt. Hat aber die Gottesmutter jemals einen Tropfen Blut vergossen? Ist sie nicht die "mater inviolata" ("unverletzte Mutter"), wie es in der lauretanischen Litanei heißt? Sie ist doch die Königin der Märtyrer, weil sie das gesamte Martyrim ihres Sohnes geistig durchlitten hat.

Näheres zu diesem Thema gibt es auf der hier verlinkten Seite:

Hier sei nur noch kurz erwähnt, dass sich da im Titelbild die blutverschmierte Gottesmutterstatue weniger wie eine Mutter, sondern, wie ein zu bemutterndes Kind präsentiert. Ein Rollentausch nun zwischen uns und ihr. Die hier gefahrene Mitleidstour will also sie zum Kind - deswegen mein Ausdruck "Kindpriesterin" - und uns zur Mutter machen.

Einiges aus den Botschaften

Es kommen Banalitäten vor, wie der Vorwurf, sich gegenseitig Vorteile zu verschaffen, wo man sich fragen muss, was denn daran sündhaft ist. Auf jeden sind es Banalitäten, die anzuprangern doch nicht im Interesse einer Himmelskönigin sein kann.

 

Dann strotzen die Botschaften auch von der Unkenntnis von Fakten, indem etwa das Atombomben-Klischee bedient wird: dabei könne nun die Erde bereits in wenigen Sekunden zerstört werden, nicht mehr nur in wenigen Minuten, wie es in der erlogenen diplomatischen Version des Dritten Geheimnisses von Fatima hieß; vermutlich ist die Atombombe gemeint, die es  nicht gibt. Weiter wird von verwirrtenHirnen gesprochen, die sowas erfinden. Wer so was erfinden könnte, ist aber nicht verwirrt, sondern böse.

 

Weiter wird in Minute 12:12 das Nero-Klischee bedient, als wären die Zeiten Neros schlimm gewesen. Zu Neros Zeiten wurde der Janus-Tempel nie geöffnet, weil er keinen Krieg führte, woran er letztlich auch scheiterte; denn ein erfolgreicher Krieg hätte Staatseinnahmen gebracht. Wenn auch zu Zeiten Neros einigen Christen der Brand von Rom in die Schuhe geschoben wurde, so hielt sich doch die damalige Christenverfolgung sehr in Grenzen, im Gegensatz zur heutigen nach den vielen Bombardierungen auf den Gebieten des Islams.

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