Der Hände und Füße überblendende Glanz von Obermauerbach

Auszug aus dem Erscheinungsbericht

Ich zitiere aus einer Leseprobe der Druckerei Ruhland Altötting:

 

Die erste Erscheinung:

Eines Morgens, es war der 12. Mai 1848, gegen 10 Uhr, als der Hüterbub in der Nähe der jetzt durch eine Kapelle geheiligten Stätte das Vieh weidete, hatte er ein unvergeßliches Erlebnis. Während von seiner Herde sich die Kühe in ein Gebüsch verlaufen hatten und er ihnen nacheilte, tauchte auf einmal eine wunderbare Gestalt auf. Er traut seinen Augen nicht, etwa 30 Schritte vor ihm sitzt auf einem Baumstrunk eine Frau von himmlischer Schönheit, die bitterlich weinte.
Die ganze Gestalt, an der man weder Hand noch Fuß sah, war eingehüllt in ein strahlendes Rosakleid. Ein wunderbarer schneeweiß glänzender leichter Schleier wallte bis auf den Boden. Das Gesicht von überirdischer Schönheit, könne nur das der Himmelskönigin sein, dachte er sich. Auf ihrem Haupte prangte eine goldene zackige Krone, deren Glanz und Farbenpracht strahlender als die Sonne schien. Mitten in der Krone leuchtete ein Licht.
So sah sie der Knabe eine Weile an, dann fiel ihm sein Vieh ein, das sich verlaufen hatte und trieb es wieder zusammen. Als er wieder zum früheren Schauplatz kam, wo die wunderbare Frau weinend saß, war diese bereits verschwunden und er sah nichts mehr als den leeren abgefällten Baumstock.
Vom Dorfe her hörte er Mittagsläuten und machte sich mit dem Vieh auf den Heimweg, ständig noch von dem Gedanken an das wunderbare Erlebnis erfaßt, das er sich nicht zu erklären vermochte.

 

Die zweite Erscheinung:

Der Bub Johann Stichlmair trieb nun noch am gleichen Tage, nämlich am 12. Mai 1848, nachmittags auf Zureden seines Dienstherrn sein Vieh noch einmal auf jenen Platz, wo er es des Vormittags gehütet hatte. Siehe da, gegen 5 Uhr abends ließ sich die Erscheinung der allerseligsten Jungfrau wieder sehen. Sie saß wieder auf dem Stocke eines gefällten Birkenbaumes und weinte. Auch jetzt winkte sie dem Knaben zu. Er trat vor sie hin und stand voll Ehrfurcht und Andacht, ganz geblendet von dem Glanze, der sie umstrahlte, den er mit dem Glanze vieler Spiegel verglich, gegenüber.
Drei große Hauptstrahlen gingen von ihr aus, die ganze Gegend erleuchtend, als sollten sie ihre dreifache Beziehung zur heiligsten Dreifaltigkeit, wie Tochter des Vaters, Mutter des Sohnes und Braut des Hl. Geistes versinnbilden. In der Helle ihres Glanzes waren Hände und Füße eingehüllt und unsichtbar.

 

Die Botschaft in der zweiten Erscheinung:

Da redet sie ihn mit einer unaussprechlichen milden Stimme an: “Komm näher lieber Johannes (sie nannte ihn beim Namen) und sei ohne Furcht und höre, was ich dir sagen will und du es den Menschen verkünden sollst.
Nicht mehr bin ich imstande, jene großen Strafen, mit denen Gott die Menschen heimsuchen will, zurückzuhalten. Denn sie sind ohne Nächstenliebe und ganz in Bosheit versunken. Nur die schleunigste Umkehr und Buße kann sie noch retten und Gottes Zorn von ihnen abwenden. Außerdem wird eine ungewöhnliche große Sterblichkeit mit Seuchen und einem verheerenden Völkerkriege über sie hereinbrechen und Schuldige zur Strafe der Hölle und auch Unschuldige zum Lohne des Himmels dahinraffen. Hast du es auch wohl verstanden? Mein liebes Kind, vergiß nicht, es den Menschen, so wie es dir geoffenbart wurde, wieder zu offenbaren!”

Warum es sich hier um eine Fake-Erscheinung handelt

Es scheint sich hier um eine Nachäffung der Marienerscheinung von La Salette zu handeln.

 

Der Fakt, dass der Glanz nicht nur die Hände, sondern auch die Füße überblendet, ist ein Totschläger in Bezug auf die Echtheit der Erscheinung, denn die Gottesmutter zeigt immer mindestens einen Fuß, denn mit ihrem Fuß zertritt sie der Schlange das Haupt. Der Fuß ist sozusagen ihr Amtsinsignium, ähnlich wie die klerikale Kleidung eines Priesters. Pater Pio erkennt im Nichtzeigen der Füße, dass es sich um eine Täuschung handelt. Dass der Füße hier in Obermauerbach vom Glanz überstrahlt werden, ist doch allein schon ein Zeichen, dass es sich bei dieser Erscheinung um eine Blendung handelt.

 

Außerdem ist in der Botschaft der angeblichen Gottesmutter von der Nächstenliebe (5. Gebot), nicht aber von der Gottesliebe (1. Gebot) die Rede, die ersterer ja vorangehen muss. Es hätte also zumindest "Gottes- und Nächstenliebe" heißen müssen. So aber ist gar nichts vorhanden, was die Botschaft als christlich oder katholisch erscheinen lässt.

Notizen zu letzterem Thema

1. Keine (Hände und) Füße sichtbar; der Totschläger schlechthin

Zitat:

Die ganze Gestalt, an der man weder Hand noch Fuß sah, war eingehüllt in ein strahlendes Rosakleid. Ein wunderbarer schneeweiß glänzender leichter Schleier wallte bis auf den Boden

Drei große Hauptstrahlen gingen von ihr aus, die ganze Gegend erleuchtend, als sollten sie ihre dreifache Beziehung zur heiligsten Dreifaltigkeit, wie Tochter des Vaters, Mutter des Sohnes und Braut des Hl. Geistes versinnbilden. In der Helle ihres Glanzes waren Hände und Füße eingehüllt und unsichtbar.

2. Nicht einmal ein Gebetsaufruf, nur "böse", "Nächstenliebe", "Strafe"; gar nichts Sakrales.

Da redet sie ihn mit einer unaussprechlichen milden Stimme an: “Komm näher lieber Johannes (sie nannte ihn beim Namen) und sei ohne Furcht und höre, was ich dir sagen will und du es den Menschen verkünden sollst.
Nicht mehr bin ich imstande, jene großen Strafen, mit denen Gott die Menschen heimsuchen will, zurückzuhalten. Denn sie sind ohne Nächstenliebe und ganz in Bosheit versunken. Nur die schleunigste Umkehr und Buße kann sie noch retten und Gottes Zorn von ihnen abwenden. Außerdem wird eine ungewöhnliche große Sterblichkeit mit Seuchen und einem verheerenden Völkerkriege über sie hereinbrechen und Schuldige zur Strafe der Hölle und auch Unschuldige zum Lohne des Himmels dahinraffen. Hast du es auch wohl verstanden? Mein liebes Kind, vergiß nicht, es den Menschen, so wie es dir geoffenbart wurde, wieder zu offenbaren!” .

Ich hab natürlich nur den kleinen Ausschnitt gesehen. Aber der dürfte genügen. Vielleicht war das als Nachäffung von La Salette gedacht.

 

Die Überdeckung des Wesentlichen (dort die Herzwunde) durch Strahlen (dort den Ausgang der Strahlen) gibt es auch beim Barmherzigkeitsrosenkranz der Faustina.

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