Bild links: Rosa mystica; Mitte: der Mailänder Dom innen; rechts: die Seherin Pierina Gilli.
Ich beziehe mich auf die Darstellung in der hier verlinkten PDF-Datei
Man müsse über gewissen Ziegelsteinen Reuetränen vergießen, um [zu ihr zu gelangen; so ähnlich]. Soll man das jetzt wörtlich nehmen? Wenn ich daran glaubte, würde ich das vorscihtshalber tun und versuchen, über den Ziegelsteinen so lange ein weinerliches Gesicht machen, bis es mir gelungen ist zwei Tränen (sollte ja für die geforderte Mehrzahl reichen) herauszudrücken, und würde hoffen, dass mir dabei keiner zuschaut, soll man ja schließlich seine Buße nicht zur Schau stellen, um nicht den himmlischen Lohn vorweggenommen hier auf Erden zu erhalten.
Beichten muss man seine Sünden nicht. Vom Beichten ist hier ja im ganzen verlinkten Montichiari-Artikel nicht die Rede, nur der Beichtvater der Pierina Gillie wird einmal erwähnt.
Eine neue Lehre also: Nicht Reue und Beichte, sondern Reue und deren Tränen über Ziegelsteinen vergießen.
Auf die Ziegelsteine hatte die Seherin mit der Zunge jeweils ein Kreuzzeichen zu lecken. Diese Ziegelsteine sind also nicht von der Muttergottes, nicht von einem Priester zu segenen, sondern vom Bläschl der Seherin beleckt.
Keiner würde es der Gottesmutter verbieten wollen, in einer Kirche zu predigen, dennoch wird sie als Frau Vorbild sein und den Grundsatz: "die Frau schweige in der Kirche" beachten. In den bekannten authentischen Marienerscheinungen zumindest erscheint und predigt sie nie in einer Kirche. In den bekanntesten, öffentlichkeitswirksamen Erscheinungen erscheint sie in der freien Natur (La Salette, Lourdes, Fatima, Heroldsbach), in den eher privat anmutenden Erscheinungen im Zimmer (Paris: wunderbare Medaille). Doch in Montichiari tritt sie angeblich im Mailänder Dom auf. Das schident Eindruck! Redet sie da nicht dem Frauenpriestertum das Wort?
Sie tritt als Pilgermadonna auf. War es bisher nicht immer so, dass wir, die Gläubigen, zur Gottesmutter pilgern sollen? Klar, wird ja auch bei der Rosa mystica gemacht, aber wieso diesen Rollentausch? Wer die Pilgermadonna eine gewisse Zeit lang in seinem Haus beherbergt und zu ihr betet, bekommt besondere Gnade. Das sei nicht in Abrede gestellt, aber gibt es diese Gnaden nicht ebenso, wenn man vor einer anderen Gottesmutter-Statue betet? Da ist man dann nicht an eine gewisse Zeit gebunden, sondern kann zu ihr beten, so oft man Zeit hat, und man sollte dies so oft wie möglich tun, nicht nur, wenn eine Pilgermadonna anwesend ist. Nun gut, hat man aber die Pilgermadonna die vorgesehene Zeit lang im Haus, kann man sich als etwas Besseres fühlen, etwas Besseres, als die, die heimzusuchen sie nicht gewürdigt hat.
Hat denn die Gottesmutter von Lourdes, von Fatima usw. angeordnet, dass sie sozusagen als Lourdes-Statue, als Fatima-Statue usw. verehrt werden will. Nein, sie bat um den Rosenkranz, und kein Mensch musste Geld für eine neue Statue ausgeben und auch nicht warten, bis so eine neuartige Statue in sein Haus kommt.
Die Gnadenstunde am 8. Dezember (Fest der Unbefleckten Empfängnis) zwischen 12 und 13 Uhr. Ist das nicht eine Einschränkung der besonderen Gnadenzeit, die es doch den ganzen kirchlichen Festtag gebenen sollte? Felicitas Küble erwähnt noch den mit der Mittagsstunde verbundenen Aberglauben.
Vor allem aber haben heutzutage viele arbeitende Leute gerade zur Mittagszeit kaum Zeit, die angebliche Gnade in Empfang zu nehmen, und ist der 8. Dezember ein Feiertag wie etwa in Österreich oder fällt er auf Samstag oder Sonntag, so sollte doch die Mittagszeit traditionell für ein gemeinsames Mittagessen in der Familie genutzt werden. Schert einer aus, weil er ja die Gnade empfangen will, ärgert er eine nicht an Montichiari glaubende Mutter.
Pilgermadonna und Gnadenstunde sind in Wirklichkeit eine Einschränkung der immerwährenden Gnadenzeit Mariä.
Die Seherin durfte sich nach gewisser Wartezeit doch wieder in den Mittelpunkt drängen, indem sie die Kranken selbst mit dem Gnadenwasser bedient, als ob diese Kranken dies nicht selbst könnten oder ihre Helfer dabei hätten. Im Gegensatz zu Bernadette von Lourdes und anderen rückt sich nun Pierina Gilli stets an der Gnadenquelle in den Mittelpunkt.
Im Dom hier sei jetzt die letzte Erscheinung; nur vor dem Tod werde sie ihr nochmals erscheinen. In Wirklichkeit erlebte die Pierina Gilli noch eine ganze Menge Erscheinungen. Die Aussage der angeblichen Rosa mystica war also grundfalsch.
Rosen auf der Brust: ein Busen ist auf Statuen gewöhnlich nicht erkennbar, sodass eine Überbetonung weiblicher Merkmale durch die Rosen auf der Brust übertrieben wäre.
Wieso aber erscheint sie nicht als Himmelskönigin, sondern als Kloster- oder Krankenschwester? Ja doch nur, um sich als eine von ihnen zu zeigen und sich ihnen als Vorbild zu geben. Sollen sich nun die Kloster- oder Krankenschwestern drei Rosen auf die Brust heften. Habt ihr euch mal vorgestellt, wie sowas aussieht? Wozu sowas animieren soll?
Die Höllenvision:
1. Vor der Vision wird sie von Dämonen stark bedrängt. Kommt die Vision dann von ihnen oder doch von der Gottesmutter? In Fatima sprachen die Seherkinder nicht davon, dass sie zuvor von Dämonen fast in die Hlle gezerrt worden wären.
2. In der Vision sieht sie nur Priester in der Hölle, aufgeteilt in drei Kategorien.
3. Wollen die Dämonen ihre Triumphe zeigen? Priester dürften nämlich tiefer in der Hölle sitzen als sie selbst. Oder wollen uns die Dämonen den Eindruck geben, dass man sich als Nicht-Priester keine Sorgen machen soll, in die Hölle zu kommen? Oder wollen sie einfach, dass wir über die Schlechtigkeit vieler Priester schimpfen?
4. Die Priester sind ja heute fast alle schlecht, werden einige denken, feiern sie ja nicht mehr die Messe aller Zeiten, sondern die Luther-Messe. Dazu muss man aber sagen, dass diese Vision ein Viertel-Jahrhundert vor Einführung des Novus Ordo stattgefunden hat, jeder Priester also ein ganz erbauliches Messopfer gefeiert hat.
5. Sieht man nun diese Höllenvision als von der Gottesmutter gegeben, so sollte man sich fragen, inwiefern es denn ihre besondere Sorge ist, dass die Priester nicht in die Hölle kommen. Die Antwort scheint klar: weil jeder solche Priester viele andere Seelen in die Hölle mitreißt; so sagt es uns zumindest ihre Erscheinung in La Salette. Doch dann fragt man sich weiter: Warum zeigt uns die Vision dann keine mitgerissenen Seelen?
Stichpunkte:
Gab es eine deutliche Aufforderung konkret zum Rosenkranzgebet? Nein, nur am 13. Juli (bei der Erklärung der drei Rosen weß rot gold)
Einführung eines neuen Festes am 13. Juli
Dieser Weizen in vielen Hostien nach Rom
Rechtfertigung ihres Vorgehens. In Fatima, in Bonate usw. (ein Rechenschaftsbericht). Warum rechtfertigt sie sich für das, was sie tut?
"Unser Herr sendet mich". Ist sie, die Himmelskönigin, eine Legatin, eine Befehlsausführerin, unseres Herrn Dödel?
Mein persönliches Erlebnis: Mir wurde auch von einem allzu Erscheinungsgläubigen eine Rosa mystica förmlich aufgedrängt. Ich hatte mir dann doch nur eine 50 cm große und keine 80 cm große, die, wie er meinte, den Raum besser fülle und so besser wirke, gekauft, nicht geschnitzt, sondern nur aus Kunststoff, dennoch 150 D-Mark. Als ich dann von meiner Tante eine Patrona-Bavariae-Statue geschenkt bekam, betete ich nur noch vor dieser. Die Rosa mystica stand zwar in meinem Zimmer, aber mein Herz hat sie nie erobert.