Links das Mosaik "Dulce lignum" ("liebliches Holz") im Gewand Jesu (neben würfelnden Soldaten). Rechts die Kreuzverehrung am Karfreitag in der röm.-kath. Pfarrkirche St. Martin in Tannheim.
(Quelle und Lizenzerteilung der beiden Bilder: jeweils Wikipedia/Wikimedia gemäß der Verlinkung)
Venantius Fortunatus gilt als der letzte lateinische Muttersprachler unter den Dichtern. Seinen Kreuzhymnus Pange lingua hat er in einen katalektischen trochäischen Tetrameter gefasst. Jeder solche Vers besteht aus vier trochäischen Metren, wobei das letzte Metrum nicht mehr voll gemacht wird; da fehlt die letzte Silbe, und deshalb spricht man von einem katalektischen Tetrameter. Ein trochäisches Metrum besteht aus zwei Versfüßen. Dabei muss der erste ein Trochäus (— ◡) sein, während der zweite ebenfalls ein Trochäus, aber auch ein Spondeus (— —) sein darf. Die Versmetrik sieht dann so aus:
—◡ˌ—×.—◡ˌ—◠||—◡ˌ—×.—◡ˌ◠
Dabei steht × für eine beliebige, — für eine lange und ◡ für eine kurze Silbe. Das Zeichen ◠ bedeutet, dass die letzte Silbe vor Zäsur oder Versende, sollte sie kurz sein, lang gebraucht wird, also stets lang ist. Der Doppelstrich trennt die ersten beiden von den letzten beiden Metren des Verses. Er bedeutet eine Zäsur, die kein Wort überbrücken kann, weswegen man – und auch ich mache das hier so – den Tetrameter auch in zwei Zeilen mit Umbruch bei der Zäsur aufteilen kann. Der Punkt trennt die beiden Metren jeder "Zeile", und das kleine Tiefkomma trennt die beiden Versfüße jedes Metrums.
In der Karfreitagsliturgie (siehe nochmals weiter unten) dient die 8. Strophe Crux fidelis als Refrain, der in zwei Teile, die abwechselnd gesungen werden, aufgeteilt wird:
1. die ersten beiden Tetrameter des Crux fidelis, also bis ausschließlich des Dulce lignum,
2. der dritte, mit Dulce lignum beginnende Tetrameter dieser Strophe.
Giovanni Vianini folgt im Wesentlichen dieser Weise, singt jedoch das Crux fidelis stets einschließlich des Dulce lignum. Insgesamt singt er so bis zur dritten Strophe.
Der gesungene Lateintext | Übersetzung ins Deutsche | |
Refrain (8. Str.)
R1 ↑ R2 ↓
|
Crux fidelis, inter omnes arbor una nobilis. Nulla talem silva profert fronde, flore, germine. Dulce lignum dulci clavo dulce pondus sustinens. |
Treues Kreuz, unter allen (Bäumen) der einzige edle Baum. an Laub, an Blüte, an Spross. die liebliche Last emporhaltend. |
1. Str.
|
Pange, lingua, gloriosi qualiter redemptor orbis immolatus vicerit. |
Besinge, Zunge, des glorreichen Wettstreits Kampf verkünde den edlen Triumphgesang selbst geopfert, den Sieg errang. |
R1
|
Crux fidelis . . . germine. (Hier ganz R: . . . sustinens.) |
Treues Kreuz, . . . an Spross. (Hier der ganze Refrain: . . . emporhaltend.) |
2. Str.
|
De parentis protoplasti fraude factor condolens, quando pomi noxialis morte morsus corruit, ipse lignum tunc notavit, damna ligni ut solveret. |
Über den Betrug am erstgeformten Vater voller Mitleid bezeichnete der Schöpfer Frucht ihn in den Tod stürzte, Schäden des Holzes rückgängig machen sollte. |
R2
|
Dulce lignum dulci clavo dulce pondus sustinens. |
Du liebliches Holz, mit lieblichem Nagel die liebliche Last emporhaltend. |
3. Str.
|
Hoc opus nostrae salutis ordo depoposcerat, multiformis proditoris arte ut artem falleret et medelam ferret inde, hostis unde laeserat. |
Dieses Werk unseres Heils hatte die (göttliche) Ordnung gefordert, mit Kunst täusche von wo der Feind die Verletzung zugefügt hatte. |
R1
|
Crux fidelis . . . germine. (Hier ganz R: . . . sustinens.) |
Treues Kreuz, . . . an Spross. (Hier der ganze Refrain: . . . emporhaltend.) |
4. Str., R2, 5. Str., R1, 6. Str., R2, 7. Str., R1, 9. Str., R2, 10. Str., R1, Doxologie-Str., R2. |
Dem liturgischen Text aus dem Missale von 1962 folgt zunächst die dort angegebene gereimte Übertragung. Diese orientiert sich sehr stark an einer Reimübertragung in August Jakob Rambach (1817): "Anthologie christlicher Gesänge", Altona und Leipzig, J.F. Hammerich. Diese steht rechts.
Lateinischer Originaltext | Mglst. wörtl. deutsche Übersetzung | Übertragung Friedrich Wolters | |
1. | Pange, lingua, gloriosi proelium certaminis et super crucis tropaeo dic triumphum nobilem, qualiter redemptor orbis immolatus vicerit. |
Besinge, Zunge, des glorreichen Wettstreites Gefecht und betreffs des Kreuzes Trophäe verkünde dessen edlen Triumph, wie der Erlöser des Erdkreises als Geopferter gesiegt hat. |
Singe, Zunge, des erhabnen Gotteskampfes Waffengang, um des Kreuzes Siegeszeichen sing den edelsten Triumph, wie des Weltenrunds Erlöser hingeopfert Sieger blieb. |
2. | De parentis protoplasti fraude factor condolens, quando pomi noxialis morte morsu corruit, ipse lignum tunc notavit, damna lign[i] ut solveret. |
Der am Betrug am erstgeformten Vater mitleidende Schöpfer bezeichnete, als der durch den Biss in die verderb- liche Frucht in den Tod stürzte, schon damals selbst das Holz, das von den Schäden des Holzes entbände. |
Trauernd um des erstgeschaffnen Paares schmählichen Verrat, als es durch den Biss des bösen Apfels jäh dem Tod verfiel, kerbte selbst das Holz der Schöpfer, das die Schuld des Holzes sühnt. |
3. | Hoc opus nostrae salutis ordo depoposcerat, multiformis perditoris art[e] ut artem falleret et medelam ferret inde, hostis unde laeserat. |
Dieses Werk unseres Heils hatte der göttliche Ordo gefordert, dass er des vielgestaltigen Verderbers Künste mit Kunst täuschen sollte und ein Heilmittel brächte von da, wo der Feind verletzt hatte. |
Dieses Werk ward in der Ordnung unsres Heiles tief verknüpft, dass des vielgestalt'gen Lügners List mit List er überfing und der Heilung Wunder brächte, wo der Feind die Wunde schlug. |
4. | Quando venit ergo sacri plenitudo temporis, missus est ab arce patris natus orbis conditor, atque ventre virginali carne factus prodiit. |
Als kam also der heiligen Zeit Fülle, ward gesandt von der Burg des Vaters, geboren, des Erdkreises Gründer und ging aus dem jungfräulichen Leib mit Fleisch gemacht hervor. |
Als daher der heil'gen Zeiten Fülle uns gekommen war, ward des Vaters Sohn, der Schöpfer, dieser Welt vom Schloss gesandt, von dem jungfräulichen Schoße ging er fleischgeworden aus. |
5. | Vagit infans inter arta conditus praesaepia. Membra pannis involuta virgo mater adligat; et pedes manusque, crura stricta pingit fascia. |
Er quäkt als Kind, in der engen Krippe geborgen. Die Glieder in Windeln gewickellt verbindet die jungfräuliche Mutter, und Füße und Hände, Beine zeichnet die straffe Binde. |
Weint als Kind in einer Krippe karger enge Scheu versteckt. Seine Glieder hüllt in Windeln ihm die Jungfrau-Mutter ein, schnürt mit einer straffen Binde Füße, Hände, Lenden fest. |
6. | Lustra sex qui iam peracta tempus implens corporis, se volente, natus ad hoc, passioni deditus, agnus in crucis levatur immolandus stipite. |
Er, sechs Jahrfünfte bereits vollendet, die Zeit körperlichen Lebens erfüllend, nach eigenem Willen dazu geboren, dem Leiden hingegeben, wird erhoben an des Kreuzes Stamm als zu opferndes Lamm. |
Da der Kreis der dreißig Jahre seines Leibes Zeit erfüllt, willig, dem er war geboren, gibt er sich dem Leiden hin, und zum Opfer wird erhoben auf dem Kreuzespfahl das Lamm. |
7. | Hic acetum, fel, arundo, sputa, clavi, lancea; mite corpus perforatur; sanguis, unda profluit; terra, pontus, astra, mundus, quo lavantur flumine. |
Hier Essig, Galle, Rohr, Spucke, Nägel, Lanze; sein sanfter Leib wird durchbohrt, Blut, Wasser fließt heraus; Land, Meer, Sterne, die ganze Welt werden abgewachen mit dieser Flut. |
Seht den Essig, seht die Galle, Speichel, Nägel, Lanze, Rohr, wie der zarte Leib durchbohrt wird, Blut und Wasser strömt hervor: Erde, Meere, Sterne, Welten, rein'gen sich in diesem Strom. |
8. | Crux fidelis, inter omnes arbor una nobilis; nulla talem silva profert flore, fronde, germine. Dulce lignum dulce clavo dulce pondus sustinens. |
Treues Kreuz, unter allen der eine edle Baum. Kein Wald bringt einen solchen hervor an Blüte, an Laub, an Spross. Du liebliches Holz, mit lieblichem Nagel die liebliche Last emporhaltend. |
Kreuz, du treuer, unter allen einziger und edler Baum, wie kein Wald ihn je getrieben, gleich an Blüte, Laub und Spross. Süßes Holz, an süßem Nagel, süße Bürde festigend. |
9. | Flecte ramos, arbor alta, tensa laxa viscera, et rigor lentescat ille, quem dedit nativitas, ut superni membra regis mite tendas stipite. |
Beuge deine Äste, hoher Baum, lockere dein gestrecktes Inneres, und jene Starre lasse nach, die dir gab deine Herkunft, damit du des höchsten Königs Glieder mit mildem Stamm ausspannst. |
Hoher Baum, beug deine Äste, dehne weit dein Kernholz aus und erweiche so die Härte, die dein Ursprung dir verlieh, dass des höchsten Königs Glieder du gelind am Stamme dehnst. |
10. | Sola digna tu fuisti ferre pretium saeculi atque portum praeparare nauta mundo naufrago, quem sacer cruor perunxit fusus agni corpore. |
Du allein warst würdig, das Lösegeld der Welt zu tragen und einen Hafen zu bereiten der schiffbrüchigen Welt als Seemann, den das heilige Blut durchtränkte, vergossen von des Lammes Leib. |
Du warst würdig nur, zu tragen aller Welten Lösepreis und den Hafen zu bereiten, der zerschellten Welt ein Hort, da das heil'ge Blut ihn salbte, das vom Leib des Lammes floss. |
Lateintext im Missale 1962 | Reimübertragung im Missale 1962 | Reimübertragung aus Rambach 1817 | |
1. | Pange, lingua, gloriósi láuream certáminis et super crucis tropháeo dic triúmphum nóbilem, quáliter redémptor orbis immolátus vícerit. |
Von dem lorbeerreichen Streite töne meiner Stimme Klang. Auf des Kreuzes Siegeszeichen sing´ sie den Triumphgesang, wie der Weltheiland sich opfert und das Lamm den Tod bezwang. |
Von dem lorbeerreichen Streite töne meiner Stimme Klang. Sing, mein Mund, vom Kreuzeszeichen einen frommen Siegsgesang! Sing, wie Gottes Sohn geopfert durch den Tod den Feind bezwang! |
2. | De paréntis protoplásti fraude factor cóndolens, quando pomi noxiális in necem morsu ruit, ipse lignum tunc notávit, damna ligni ut sólveret. |
Trauernd ob des ersten Menschen Überlistung hatte Gott, als der Biss des Sündenapfels uns gestürzt in Todesnot, schon den Baum gezeigt, der Sühnung für des Baumes Schulden bot. |
Durch den ersten Fall gerühret, der die Frucht, die Gott verbot, durch Betrug verführt gegessen – mit der Frucht aß er den Tod –, wählte Gott zu seinem Heile selbst den Baum, den Quell der Not. |
3. | Hoc opus nostrae salútis ordo depopóscerat, multifórmis proditóris ars ut artem fálleret et medélam ferret inde, hostis unde láeserat. |
In dem Werk der Menschenrettung tat die Weisheit jenen Zug, dass die Kunst verdarb die Künste des Verführers voll von Trug und von daher Heilung brachte, wo der Feind uns Wunden schlug. |
|
4. | Quando venit ergo sacri plenitúdo témporis, missus est ab arce patris natus orbis cónditor atque ventre virgináli carne amíctus pródiit. |
Als der Zeiten heil´ge Fülle endlich angebrochen war, schickte Gott den Weltenschöpfer, seinen Sohn, vom Himmel dar, den mit unserm Fleisch umhüllet einer Jungfrau Schoß gebar. |
Da nun der bestimmten Jahre ganzer Lauf erfüllet war, stellete für uns der Vater seinen Eingebornen dar, den, in schwaches Fleisch gehüllet, einer Jungfrau Schoß gebar. |
5. | Vagit infans inter arcta cónditus praesépia, membra pannis involúta virgo mater álligat, et Dei manus pedésque stricta cingit fáscia. |
Eingeschlossen in der engen Krippe wimmert Er als Kind, da in Windeln Seine Glieder ihm die reine Mutter wind't, Gottes Hände, Gottes Füße schließet ein in enge Bind. |
In der armen, harten Krippe liegt und weint er als ein Kind, da die Mutter schlechte Tücher um die starren Glieder wind't, und in enge Band' die Füße und die Händ' gefesselt sind. |
6. | Lustra sex qui iam perégit tempus implens córporis, sponte líbera, redémptor passióni déditus, agnus in crucis levátur immolándus stípite. |
Aber als Er auf der Erde hingewandelt dreißig Jahr, sieh, da gibt Er als Erlöser willig Sich dem Tode dar, und das Gotteslamm als Opfer wird erhöht am Kreuzaltar. |
Nach vollbrachten dreißig Jahren, als die Zeit des Todes kam, weiht er sich zum bittren Leiden willig wie ein Osterlamm und wird in die Luft gehoben hangend an des Kreuzes Stamm. |
7. | Felle potus ecce languet. Spina, clavi, láncea mite corpus perforárunt, unda manat et cruor. Terra, pontus, astra, mundus, quo lavántur flúmine! |
Er erschlafft vom Gallentranke. Durch den zarten Leib mit Wut bohrt man Dornen, Nägel, Lanze. Wasser fließt heraus und Blut. Erde, Meere, Sterne, Welten waschen sich in dieser Flut. |
Sieh die Dornen, Nägel, Lanze! Sieh den Schwamm mit Gall' erfüllt! Sieh, wie aus dem wunden Leibe häufig Blut und Wasser quillt, welches wie ein Bach den Unflat von der Sündenerde spühlt! |
8. | Crux fidélis, inter omnes arbor una nóbilis. Nulla silva talem profert fronde, flore, gérmine, Dulce lignum, dulces clavos dulce pondus sústinet. |
Treues Holz, vor allen Bäumen einzig du an Ehren reich, denn an Zweigen, Blüten, Früchten ist im Wald kein Baum dir gleich. Süßes Holz, o süße Nägel! Süße Last beschweret euch. |
Kreuzesstamm, vor allen Bäumen herrlich und an Segen reich; nein!, an Laube, Blüten, Früchten ist kein Baum des Walds dir gleich. Dieses Holz,und diese Bürde, Bäume, übertreffen euch. |
9. | Flecte ramos, arbor alta, tensa laxa víscera, et rigor lentéscat illle, quem dedit natívitas. Et supérni membra regis tende miti stípite. |
Neige, hoher Baum, die Äste, deine Fasern beug erschlafft! Deine Härte soll verschwinden, die der Ursprung dir verschafft! Deines hohen Königs Glieder spanne aus auf zartem Schaft! |
Hehrer Baum, beug deine Äste; in sie dringe weicher Saft; und vertreibe jene Härte, die dir die Natur verschafft! Strecke dann des höchsten Königs Glieder mit gelindrer Kraft! |
10 | Sola digna tu fuísti ferre mundi víctimam, atque portum praeparáre arca mundo náufrago. Quam sacer cruor perúnxit fusus agni córpore. |
Du allein warst ausersehen zu des Lammes Schlachtaltar, zu der Arche, die entrissen uns des Untergangs Gefahr, zu dem Pfosten, der vom Blute Heil'gen Lamms bezeichnet war. |
Du allein warst auserkoren zu des Opfers Schlachtaltar; du entrissest, gleich der Arche, uns des Untergangs Gefahr, eine Arche, die vom Blute unsers Lamms bezeichnet war. |
D. | Sempíterna sit beátae trinitati glória. Aequa Patri Filióque; par decus Paráclito. Uníus Triníque nomen laudet univérsitas. |
Ewig sei Dir Ruhm und Ehre, heiligste Dreifaltigkeit, gleich dem Vater, gleich dem Sohne, gleich dem Heil'gen Geist geweiht. Einen in den drei Personen lobe alle Welt und Zeit. |
|
Amen. | Amen. |
Str. | Heilig Kreuz, du Baum der Treue Reimübertragung ab Crux fidelis Rottenburger Chorbuch zum Gotteslob, Nr. 795 |
8. | Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich, keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich: Süßes Holz, o süße Nägel, welche süße Last an euch. |
9. | Beuge, hoher Baum, die Zweige, werde weich an Stamm und Ast, denn dein hartes Holz muß tragen eine königliche Last, gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast. |
10. | Du allein warst wert, zu tragen aller Sünden Lösegeld, du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt, du, gesalbt vom Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält. |
D. | Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott, dem höchsten Herrn, geweiht. Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit. Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. |
Amen. |
Der gesamten Hymnus besteht aus 10 Strophen des Venantius Fortunatus. Später kam noch eine Doxologie-Strophe hinzu. Alle Strophen im Original sowie den liturgischen Gebrauch derselben zu den verschiedenen Zeiten habe ich hier in Wikipedia eingestellt.
!!! Beim liturgischen Gebrauch während der Karwoche das kathpedia-Bild einfügen! !!!
Das Inzipit (der Anfang) des Hymnus, "Pange lingua", wurde so beliebt, dass es in ca. 100 weiteren Hymnen wieder auftaucht.
Thomas von Aquin aber übernimmt in seinem uns allen bekannten eucharistischen Hymnus Pange lingua nicht nur diesen Anfang, sondern auch das Versmaß und den inhaltlichen Aufbau.
Während aber das Versmaß bei Venantius Fortunatus, wie im frühen Mittelalter üblich, noch quantitierend war, d. h. nach Längen und Kürzen unterscheidet, schrieb Thomas von Auqin die Tetrameter-Verse des eucharistischen Hymnus bereits in akzentuierender Metrik, die nicht mehr von Längen und Kürzen, sondern von betonten und unbetonten Silben bestimmt ist.
Im inhaltlichen Aufbau richtet sich Thomas wieder ganz nach Venantius Fortunatus. So wie Venantius mit einem kurzen Lobspruch auf das Kreuz beginnt, beginnt Thomas mit einem kurzen Lobspruch auf die eucharistischen Gestalten. So wie Venantius daraufhin die Geschichte des Kreuzes erzählt, erzählt Thomas die Geschichte des Mensch gewordenen Gottessohnes bis zur Einsetzung der Eucharistie, und so wie Venantius am Ende das Kreuz gebührend würdigt, würdigt Thomas das hochheilige Sakrament der Eucharistie und fordert zu dessen Verehrung auf.