Wie bei der Obermauerbacher Fake-Erscheinung, wo der Glanz neben den Händen der Gottesmutter auch deren Amtsinsignien, nämlich ihre Füße, mit denen (oder einem davon) sie dem Satan das Haupt zertreten wird, überblendet, so überblendet hier der Ausgangspunkt des Blut- und des Wasser-Strahls das Wesentliche des Barmherzigen Jesus, nämlich sein Herz (siehe obiges Bild links oder das große Bild im nächsten Abschnitt). Ein Barmherziger Jesus ohne Herz. Das muss einen doch hellhörig machen!
Die Forderung, dem Jesus-Bild ein Herz hinzuzufügen, soll es römischerseits schon vor dem Tod der Faustina gegeben haben. Darauf aber soll der "Jesus" der Faustina mit einem deutlichen "Nein!" reagiert haben. Ob diese persönliche Information aber stimmt, ist unklar.
Das Bild (das volle Bild mit den Strahlen, nicht das Brustbild) wurde vom zuständigen polnischen Bischof verurteilt, wie alles um Faustina herum.
Und Papst Pius XII. sah in der Verbreitung dieses Bildes die Gefahr der Verdrängung, der Verringerung der Herz-Jesu-Verehrung (in den AAS, den Acta Apostolicae Sedis, zu lesen).
Der gloria.tv-User "sudetus" bestätigt dies hier in einem seiner Komentare:
Ich weiß es von Sr. Pascalina Lehnert [die bayerische Sekretärin von Pius XII.] selbst, dass Pius XII. dieses Jesus-Bild mit den Strahlen nicht gutgeheißen hat; er sah darin mit Recht eine
Zurückdrängung der von Jesus selbst gewünschten Herz-Jesu-Verehrung. Den Bildern muss ein sichtbares Herz hinzugefügt werden. Jesus offenbarte sich so der hl. Margaretha Alacoque und wünschte, dass
sein Bild des hl. Herzens verehrt wird, keine Strahlen, die das Herz Jesu verdecken.
Pius XII. war also taktvoll. Er ließ einfach das Herz Jesu hinzufügen. Zum Teil, wie etwa im kleinen, vorletzten Bild auf dieser Seite, wird dies sogar bei den Brustbildern gemacht.
Dann starb Pius XII., und Johannes XXIII. untersuchte die ganze Sache nochmals (auch zu lesen in den AAS). Daraufhin hatte der Vatikan die „Botschaften“ jener Nonne noch im Jahre 1959 nicht nur amtlich abgelehnt, sondern den gesamten Kult um den „Barmherzigen Jesus“ sogar strikt verboten.
In Polen wurde jeder Bischof und jeder Priester aufgefordert, das Bild von überall dort, wo es schon in geweihten Kirchen und Kapellen verehrt wurde, zu entfernen. Auch schriftliche Werbung für jene Visionen wurde untersagt. Das Nein des hl. Offiziums bzw. der Glaubenskongegration war immerhin jahrzehntelang gültig.
Nur der nachmalige Papst Johannes Paul II., der eine persönliche Verehrung für diese Ordensfrau pflegte, scherte sich nichts um diese Verbote, sondern setzte seinen eigenen Willen durch.
Bereits als polnischer Bischof mit Namen Karol Wojtyla ließ er in den 60er Jahren sogar einen diözesanen Seligsprechungsprozeß für Sr. Faustina durchführen. Zudem wies er - im Ungehorsam gegen die Entscheidung des heiligen Offiziums - die Pfarreien seines Bistums an, Bilder des „Barmherzigen Jesus“ in Pfarrkirchen wieder aufzuhängen, nachdem sie aufgrund der vatikanischen „Notifikation“ abgehängt worden waren.
Fehlende Wuden: Kommt denn Jesu Barmherzigkeit nicht von seinen Wunden, den Stigmata, die er von seinem Leiden hat?
Hier aber sind keine Wunden zu sehen. Anstatt der Herzwunde gehen Strahlen vom Kleid aus.
An den Händen sind ebenfalls keine Wunden zu sehen, allenfalls sehen die Finger der linken Hand etwas errötet aus.
Auch die Füße sind unverwundet. Wo die Wunden sein könnten, werden sie vom Nachhemd überdeckt, sowie bei Fake-Erscheinungen der Gottesmutter, deren Füße vom Kleid überdeckt werden.
Die Zehen: Dass zudem die Zehen fast Fingern oder Krallen gleichen, auf jeden Fall zu lang erscheinen, könnte auch auf den Maler zurückzuführen sein.
Rätselhaftes Handzeichen: Das Handzeichen auf dem Bild gibt Rätsel auf. Es ist auf jeden Fall keine typische Segenshand mit erhobenem Zeige- und Mittelfinger zu sehen. Vielmehr wirk es wie ein lässiger oder - zusammen mit dem strengen Gesicht - einhaltgebietender Gruß.
Abstehender kleiner Finger: Das Wegkläffenlassen des kleinen Fingern von den anderen drei Fingern, wie hier an der linken Hand zu erkennen, ist ein Freimaurer-Zeichen.
Höllischer Hintergrund: Auf dem "Zeitschnur"-Blogspot wird zudem der äußerst dunkle Hintergrund der Erscheinung moniert: "Die gesamte Gestalt Jesu steht in der Finsternis."
Das Zaubertuch: Die Herzstrahlen kommen aus dem Kleid, das einem Nachthemd ähnelt. Was "Zeitschnur" hier ein Auseinanderziehen des Kleides nennt, sehe ich als ein Wegziehen eines ins Kleid integrierten Tüchleins. Nach dem Wegziehen desselben erscheint nicht die nackte Brust oder gar die Herzwunde, sondern das Kleid schlechthin. Das Wegziehen eines Tuches ist aber bei Zauber-Shows immer schon der finale Akt des Zaubertricks gewesen.
Der Hölligenkranz: Anstatt eines Heiligenscheins scheint Jesu Haupt auf diesem Bild von einem dünnen, von blauem Dunst umgebenen Goldring umrundet und, zwar nur schwer und unklar zu erkennen, zudem von einem dunklen, nahezu schwarzen Flechtwerk unter dem blauen Dunst umkränzt zu sein.
Spätere Bilder: Dass in späteren Bildern sowohl die Wunden Jesu ergänzt als auch der Hölligenkranz durch einen Heiligenschein ersetzt wurde, kann natürlich nicht zur Beurteilung der Visionen der Schwester Faustina (Faustyna) Kowalska herangezogen werden.
Der Erscheinungs-"Jesus" teilte Schwester Faustina die sog. Barmherzigkeitsnove mit. Man könne sie stets beten, von Karfreitag an bis zum Samstag der Osterwoche hätte sie jedoch eine besondere Wirkung. Sieben der neun Tage der Novene, das sind 78%, fallen also in die Osterwoche, auf sieben Hochfeste hinterenander, und am achten Hochfest hintereinander gibt es dann den großen Beichttag. Die komplette Osteroktav, das Freudenfest der Christenheit schlechthin, wird zu einer Woche der Betrachtung des Leidens Christi, einer richtigen Bußwoche. An ein Fastenbrechen in der Osternacht ist da nicht zu denken.
Wer die Barmherzigkeitsnovene zur vorgeschriebenen Zeit, von Karfreitag bis zum Samstag der Osterwoche, betet, erhalte am Tag darauf, dem achten Tag der Osteroktav, den der Erscheinungs-"Jesus" aber nicht den Weißen Sonntag, sondern nunmehr den Barmherzigkeitssonntag nennt, nach Beichte und Kommunion einen vollkommenen Ablass aller Sündenstrafen. Von den allgmeinen Bedingungen wie etwa dem Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters ist nicht die Rede, vor allem aber kräht kein Hahn nach einer päpstlichen Gutheißung dieses vollkommenen Ablasses, wie dies einst Gott vom heiligen Franziskus noch gefordert hatte.
Zudem aber war nach damaligem Kirchenrecht ein Hochfest erster Klasse unveränderbar. Auch ein Papst könne es nicht ändern. Doch nun wird der Weiße Sonntag, der feierliche Abschluss der Osteroktav, an dem früher stets die Erstkommunion gefeiert wurde, zu einem großen Beichttag und damit zu einer Art Bußtag am Freudenfest Ostern umfunktioniert.
Als Gott Franziskus den Wunsch nach einem Ablass, den wir heute den Portiunkula-Ablass nennen, äußerte, sagte er ihm, dass er dessen Bestätigung durch seinen Vertreter auf Erden verlange. Franziskus ging zu Papst Honorius, erhielt die Zusage und ging dann sofort wieder, ohne schriftliche Bestätigung und ohne den Tag des Ablasses zu haben. Gott aber bestätigte ihm bereits die Gültigkeit; die mündliche Zusage des Papstes reichte. Dann legte Gott den 2. August als Ablass-Tag fest und beauftragte Franziskus, sich das so vom Papst gewähren zu lassen. Franziskus tat dies und seither ist der 2. August der Tag, an dem jeder den Portiunkula-Ablass durch den Besuch der Portiunkula-Kapelle und den gewöhnlichen Bedingugen erwerben kann. Später wurde dieser Ablass auf alle Franziskaner-Kirchen erweitert, und inzwischen sogar auf alle Pfarrkirchen, und der Ablass kann auch am Sonntag nach dem 2. August gewonnen werden.
Halten wir also fest: Kein Ablass ohne päpstliche Gutheißung.
Die Tatsache, dass Johannes Paul II. Sr. Faustina heiliggesprochen hat und zuvor die Einwände der Päpste Pius XII. und Johannes XXIII. in den Wind geschlagen hatte, indem er das Strahlenbild des Barmherzigen Jesus in den Kirchen zugelassen hat, lassen darauf schließen, dass Papst Johannes Paul II. an die Echtheit der Erscheinungen der Faustina geglaubt hat.
Der Erscheinungsjesus der Faustina aber gewährte den Ablass seit jeher ohne päpstliche Gutheißung; ich kenne ihn schon seit 30 Jahren so. Gewährt nun Johannes Paul II. den Ablass extra, brüskiert er in gewisser Weise den Erscheinungs-Jesus, demgemäß nie eine päpstliche Genehmigung vonnöten war. Die Barmherzigkeitsnovene sollte genügen.
Gemäß diesem Dekret vom 29. Juni 2002 hat Papst Johannes Paul II. dennoch einen vollkommenen Ablass am Weißen Sonntag (Erster Sonntag nach Ostern) gewährt. Zitat:
Der vollkommene Ablaß wird unter den gewohnten Bedingungen (Empfang des Bußsakraments, der heiligen Eucharistie und Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters) dem Gläubigen gewährt, der mit reinem, jeder, auch der läßlichen Sünde abgewandtem Herzen am zweiten Sonntag der Osterzeit, das heißt, dem »der Göttlichen Barmherzigkeit«, in einer Kirche oder einem Oratorium an den zu Ehren der Göttlichen Barmherzigkeit durchgeführten Andachtsübungen teilnimmt oder wenigstens vor dem Allerheiligsten Sakrament der Eucharistie – öffentlich ausgesetzt oder im Tabernakel aufbewahrt – das »Vater unser« und das »Credo« betet mit dem Zusatz einer kurzen Anrufung des Barmherzigen Herrn Jesus (z.B. »Barmherziger Jesus, ich vertraue auf dich!«)
Der vollkommene Ablaß wird unter den gewohnten Bedingungen (Empfang des Bußsakraments, der heiligen Eucharistie und Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters) dem Gläubigen gewährt, der mit reinem, jeder, auch der läßlichen Sünde abgewandtem Herzen am zweiten Sonntag der Osterzeit, das heißt, dem »der Göttlichen Barmherzigkeit«, in einer Kirche oder einem Oratorium an den zu Ehren der Göttlichen Barmherzigkeit durchgeführten Andachtsübungen teilnimmt oder wenigstens vor dem Allerheiligsten Sakrament der Eucharistie – öffentlich ausgesetzt oder im Tabernakel aufbewahrt – das »Vater unser« und das »Credo« betet mit dem Zusatz einer kurzen Anrufung des Barmherzigen Herrn Jesus (z.B. »Barmherziger Jesus, ich vertraue auf dich!«)
Der Fettdruck stammt von mir. Er soll
1. hervorheben, was zur Gewinnung des vollkommenen Ablasses nötig ist.
2. zeigen, dass weder ein zwingender Bezug zum Barmherzigkeitsrosenkranz noch zur Barmherzigkeitsnovene hergestellt ist. Die Barmherzigkeitsnovene dürfte aber in den Andachsübungen angedeutet
sein.
So laviert nun Johannes Paul II. zwischen der Rücksichtnahme auf die Päpste Pius XII. und Johannes XXIII., die allem um Schwester Faustina ablehnend gegenüberstanden, und dem angeblichen "Jesus", der der Faustina erschien, indem er ganz undeutlich von Andachtsübungen zur Ehren der Göttlichen Barmherzigkeit spricht, die ja, ohne es ausdrücklich zu erwähnen - nicht mal von einer Novene ist die Rede -, im Barmherzigkeitsnovene bestehen dürften.
Er erkennt weder die angebliche Erscheinung Jesu an Sr. Faustina als authentisch an - obwohl er offenbar an sie glaubt, hat er doch Schwester Faustina heiliggesprochen -, noch beruft er sich auf ihre Visionen. Formal hat er die Entscheidungen seiner Vorgänger Pius XII. und Johannes XXIII. respektiert, de facto hat er aber seinen eigenen Kopf durchgesetzt und seinen früheren Ungehorsam legitimiert und zudem eine Teufelserscheinung in die Kirche hineingetragen.
Seltsamerweise durchbricht bereits der Beginn des Barmherzigkeitsrosenkranzes in der Reihenfolge der Grundgebete die Ordnung des gewöhnlichen Rosenkranzes. Das Glaubensbekenntnis (Credo) ist nämlich nicht an den Anfang gesetzt; es folgt erst nach Vaterunser und Gegrüßet seist du Maria. Erstens schafft so eine Änderung nur ein unnötiges Durcheinander, was unnötig Neues, und zweitens erscheint es sinnvoller, entsprechend der Ordnung der heiligen Messe erst im Credo den Glauben an Gott Vater zu bekennen, bevor man ihn im Vaterunser anruft, als ihn erst anzurufen und danach zu beteuern, dass man auch an ihn glaubt.
An Gott Vater gerichtete christliche Gebete rufen diesen in der Regel mit "Himmlischer Vater", "Vater unser im Himmel" oder, wie im Hochgebet der römischen Messe, mit "Mildreicher Vater" ("clementisse pater") an, stellen also stets klar, dass es sich nicht um den Vater der Lüge in der Hölle handelt. Dagegen wird, zumindest gefühlt bei allen Schwärmer-Gebeten, ein "Ewiger Vater" angerufen, womit auch der der Lüge gemeint sein könnte. Schwärmer oder andere Wichtigtuer haben nämlich den Drang, in die Ewigkeit zu schauen, was sich dann in den Gebeten, die sie gelehrt bekommen, niederschlägt.
Dem ewigen Vater wird nun Leib und Blut Christi aufgeopfert. Dabei wird Christus aber nicht nur als Sohn Gott Vaters, sondern, zumindest im Deutschen, pathetisch überhöht, als "über alles geliebter Sohn" bezeichnet, sowie wir in der deutschen Nationalhymne einst "Deutschland, Deutschland über alles" gesungen hatten. Auch dieses Pathos ist ein Ausdruck von Schwärmertum. Liebt Gott Vater seinen Sohn wirklich über alles, also auch mehr als den Heiligen Geist oder die Gottesmutter?
Mich hat jemand mit Nickname "matermisericordia" darauf aufmerksam gemacht, dass das Erbarmen mit der ganzen Welt Jesu hohenpriesterlichem Gebet
im Johannes-Evangelium widerspricht:
"Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein."
Die Welt müsste sich bekehren, um Erbarmen zu finden. Doch das tut sie nicht. In der katholischen Kirche beten wir stets das Confiteor vor der Bitte um Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer
Sünden. Die Welt aber hasst die Christen und verfolgt sie.
Im Aufopferungsgebet, das ein Engel die Kinder in Fatima gelehrt hat, bitten wir die Allerheiligste Dreifaltigkeit auch nicht um Erbarmen für die ganze Welt, sondern um die Bekehrung der Sünder. Diejenigen, die sich bekehren, hat dann Gott auserwählt und von dieser Welt weggezogen. Sie bekennen ihre Sünden, erbitten und erhalten Erbarmen.
In einer Kommunionandacht in einem alten, kleinen Gebetsbüchlein steht:
"Erleuchte die Irrenden, erwecke die Verstockten, bekehre die Sünder und rufe alle zurück, die auf dem Weg des Verderbens wandeln." Zusammenfassend: Wir bitten um die Umkehr der Sünder, nicht um bedingungslose Barmherzigkeit. Die gibt es erst nach der Umkehr.
Spräche man ganz andächtig anstatt der 50 Anrufungen "Durch sein schmerzhaftes Leiden hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt" ebenso viele Silben das Stoßgebet "Mein Jesus Barmherzigkeit", dann ergäbe sich insgesamt ein Ablass von 111 Jahren. Auf jedes andächtig gebetete "Mein Jesus Barmherzigkeit" gibt es nämlich einen Teilablass von 300 Tagen.
Bei den 50 Anrufungen (10 pro Gesätzchen) des Barmherzigkeitsrosenkranzes ist zwar sinngemäß ebenso die Bitte um Barmherzigkeit enthalten, allerdings ist sie nicht an Jesus, sondern an einen gewissen ewigen Vater gerichtet. Dieser kann allenfalls Gott Vater, nicht aber Gott Sohn sein. Den jeweils 10 Anrufungen geht nämlich die Aufopferung "Ewiger Vater, ich opfere dir auf . . ." voraus, sodass der hier angerufene ewige Vater auch der Angerufene bei den jeweils 10 nachfolgenden Bitten ist, die da heißen: "Durch sein schmerzhaftes Leiden hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!" Mit dem Possesivpronomen "sein" bezieht man sich zwar auf Jesus, angerufen wird aber der ewige Vater. Die 300 Tage Ablass fordern aber die Anrufung Jesu und nicht etwa die Gott Vaters.
Auch im Dekret vom
29. Juni 2002 über einen Teilablass bezieht sich Johannes Paul II. weder auf den Barmherzigkeitsrosenkranz noch auf die Barmherzigkeitsnovene, ja nicht einmal auf die Bildunterschrift "Jesus, ich
vertraue auf dich", sondern schreibt nur:
Ein Teilablaß wird dem Gläubigen gewährt, wenn er mit reuigem Herzen an den Barmherzigen Herrn Jesus eine der rechtmäßig genehmigten Anrufungen richtet.
Das kürzeste solcher Ablass-Gebete ist das eben erwähnte "Mein Jesus Barmherzigkeit". Auffällig aber an Johannes Pauls Formulierug ist, dass das Gebet an den
Barmherzigen Herrn Jesus gerichtet sein muss und eben nicht an Gott Vater, der mit "Ewiger Vater" im Barmherzigkeitsrosenkranz allenfalls gemeint sein könnte.
Auf einer Seite von Felicitas Küble über den Rosenkranz fand ich die Feststellung, dass der Erscheinungs-Jesus der Faustina diese dazu aufgerufen hat, den Barmherzigkeitsrosenkranz unablässig zu beten. So bleibt keine Zeit mehr also für das Beten der gewöhnlichen, kirchlicherseits anerkannten Rosenkränze, des freudenreichen, des schmerzhaften und des glorreichen, die zusammen mit ihren 150 Ave Maria als Ersatz für die 150 Psalmen Davids den sog. Psalter bilden. Sie zu beten wurden die Kinder von der Gottesmutter in ihren Erscheinungen in Fatima oder Heroldsbach aufgefordert.
Eine interessante Analyse der von der vorgeblichen Jesus-Gestalt an Schwester Faustina gegebenen Botschaften und Anweisungen gibt es auf dem Zeitschnur-Blog:
Aus dem folgenden Button ist der obige Großteil zur Geschichte der Ablehnung Faustinas und ihrer Visionen enthalten. Zudem erfahren wir u. a., dass der angebliche Jesus der Schwester Faustina auf einer Tanzveranstaltung splitternackt erschienen ist.
Wie mir durch eine persönliche Nachricht mitgeteilt wurde, sagte der Erscheinungs-"Jesus" zu Sr. Faustina, dass er sie mehr liebe als jedes andere Geschöpf und dass er für seine Faustina eine andere Welt erschöpfen würde, wenn sie es sich wünsche!
Dies weiter zu kommentieren erübrigt sich.
((Ähnlich, nicht ganz so schlimm aber, geht es bei Maria Valtorta zu, die von Jesus "mein kleiner Johannes" genannt wird, nicht aber bei Maria von Agreda, der die Gottesmutter nie schmeichelt, Vielmehr wird sie von ihr auf ihre Unzulänglichkeiten verwiesen.))
Weiterer Unsinn in den Visionen von Schwester Faustyna, wie ihn mir "matermisericordia" mitgeteilt hat: Angeblich sagt Jesus zu Sr. Faustina: "Deine Liebe ist reiner wie die der Engel." Theologisch völlig unhaltbar. Eines sündigen Menschen Liebe kann unmöglich reiner sein wie die der Engel!
Ich verweise auf folgende Stellen aus dem Tagebuch der Sr. Faustina:
„Wie schrecklich hässlich ist der Satan! Arm sind die Seelen der Verdammten, die in seiner Gesellschaft leben müssen. Allein sein Anblick ist scheußlicher als die ganze Qual der Hölle.“ (Tagebuch der Hl. Sr. Faustina , Seite 196, HEFT II, Nr. 540)
Das bereits legt nahe, dass Faustina Satan von Angesicht zu Angesicht geschaut hat. Dass Satans Anblick scheußlicher sei als die ganze Höllenqual, glaube ich nicht. Vielmehr schmeichelt diese Aussage Schwester Faustina. Sie nun habe bereits mehr ertragen als die ganze Höllenqual. Eine Heldin!
Bei Nr. 520 wird das Erscheinen Satans ohne irgendwelche Umschweife erwähnt:
In der Nacht besuchte mich wieder eine Seele,… In dem Moment erkannte ich, dass diese Gestalt der Satan war und ich sagte: Gott allein gebührt Ehre, geh hinweg,
Satan! Sofort stürzte die Seele in einen fürchterlichen, unbegreiflichen und nicht beschreibbaren Abgrund.
"Grundsätzlich sind es Dämonen, welche bei spiritistischen Sitzungen auftreten und sich dort als "Arme Seelen" (Verstorbene) ausgeben, die sie problemlos zu imitieren verstehen und deren Vergangenheit ihnen, bis auf die gebeichteten Sünden, bestens bekannt ist" (Zitat eines Internet-Users namens "Winfried").
Nebenbei erlaube ich mir gewisse Zweifel, dass so eine Klosterschwester ohne jegliche Weihegewalt, ohne Kreuzzeichen, ohne Anrufung des Namens Jesu, ohne Anrufung des Namens Mariä, nur mittels der Aussage "Gott allein gebührt Ehre!" und dem Befehl "Geh hinweg, Satan!" den Teufel blitzschnell verscheuchen kann.
Zudem ist es gemäß einem Dokument der Kongregation für die Glaubenslehre vom 29. September 1985, gezeichnet von Joseph Kardinal Ratzinger, dem damaligen Präfekten, und dem Sekretär Monsignore Bovone, nicht gestattet, dass ohne entsprechende Vollmacht Befreiungsgebete benützt werden, in deren Verlauf die Dämonen direkt angesprochen werden. Der Befehl "Geh hinweg, Satan!" ist also ohne Vollmacht unzulässig.
In einem italienischen Kloster behauptete eine Nonne, wundersame Erlebnisse zu haben. Da beauftragte man den heiligen Philipp Neri, das zu überprüfen. Dieser kam, verlangte von ihr, ihm den kotigen Stiefel auszuziehen, wofür sie sich aber zu schade fand. Darauf der heilige Philipp Neri: "Sie ist keine Heilige, denn ihr fehlt die Demut."
So ein Philipp Neri hätte dieser wichtigtuerischen "Heldin" Schwester Faustina, der ja gemäß ihrem Tagebuch Armen Seelen nachliefen und die einen Teufel, der sich als Arme Seele ausgab, in die Flucht schlug und die trotz einer vernünftigen Anweisung Papst Pius' XII., dem Barmherzigen Jesus ein Herz hinzuzufügen, immer noch nicht bemerkt hat, dass der seinen stellvertretermissachtende Jesus nicht der göttliche Jesus sein kann, ebenso geschickt gehört.
Korrektes und Ergänzendes zum Barmherzigen Jesus:
Gebet vor dem Bild des Gekreuzigten:
Siehe, o gütigster und süßester Jesus!
Vor deinem Angesicht werfe ich mich auf die Knie nieder und bitte und beschwöre dich mit der heißesten Inbrunst meiner Seele:
Präge recht tief in mein Herz die lebendige Gesinnung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe und zugleich eine wahre Reue über meine Sünden mit dem Vorsatz, dich nie mehr zu beleidigen. Mit innigem Mitleid und tiefer Rührung betrachte ich deine heiligen fünf Wunden und beherzige, was von dir, o guter Jesus, der Prophet David geweissagt hat:
„Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt, sie haben alle meine Gebeine gezählt.“
Vollkommener Ablass nach Beiche und Kommunion und den gewöhnlichen Bedingungen:
Glaubensbekenntnis, Vaterunser und Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters (z.B. wieder ein Vaterunser, ein Ave Maria und Ehre sei dem Vater). Vor allem aber muss man den festen Vorsatz haben, nie wieder auch nur eine lässliche Sünde zu begehen.
Wie ich es damals, als ich dieses Gebet kennen gelernt habe, verstanden habe, ist dieser Ablass an keinen fixen Tag gebunden, kann also immer gewonnen werden. Das Gebet muss aber vor dem
Gekreuzigten und nicht etwa vor dem Barmherzigen Jesus der Faustina verrichtet werden.
Ich empfehle es also, nach Beichte und Kommunion zusammen mit den anderen Gebeten vor dem Gekreuzigten zu beten, um den gewünschten Ablass auch zu erhalten.